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Die häufigsten Fundamentarten 

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Jedes Bauwerk muss gegründet werden, damit es sicher und lange steht. Weil Bauwerke verschiedenen sind und unterschiedlich ausgeführt werden, sind auch die Arten der Gründungen, also der Fundamente unterschiedlich. In diesem Fachartikel möchten wir dir die verschiedenen Fundamentarten näher erläutern und geben Tipps und Ratschläge für dein Bauprojekt.

Welche Fundamentarten gibt es?

Im Baugewerbe gibt es verschiedene Arten von Fundamenten, die je nach den spezifischen Anforderungen des Bauprojekts und den Eigenschaften des Baugrunds ausgewählt werden. In diesem Beitrag beschäftigen wir uns primär mit den Fundamenten für Wohnimmobilien und vernachlässigen die Fundamentarten für Ingenieurbauwerke und Co.:

  1. Flachgründung (Plattenfundament):

Diese Art von Fundament erstreckt sich über die gesamte Grundfläche des Gebäudes und verteilt das Gewicht gleichmäßig auf den Boden. Es wird in der Regel für leichte bis mittelschwere Bauwerke verwendet.

  1. Streifenfundament:

Ein Streifenfundament ist ein länglicher, flacher Betonkörper, der entlang der Umfangslinien des Gebäudes verläuft. Es wird häufig für Gebäude mit einer gleichmäßigen Lastverteilung verwendet.

  1. Punkt- oder Einzelfundament:

Ein Punkt- oder Einzelfundament besteht aus einzelnen Punkten, auf denen die Last des Bauwerks ruht. Es wird oft für isolierte Säulen oder Pfeiler verwendet.

Die Auswahl der geeigneten Fundamentart hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter die Art der Bebauung, die Bodenverhältnisse, die Belastungen, die auf das Gebäude und somit auf das Fundament wirken, und die örtlichen Bauvorschriften. Ingenieure und Bauprofis berücksichtigen diese Faktoren bei der Planung und Ausführung von Bauprojekten.

Flachgründung (Plattenfundament)

Eine Flachgründung, auch als Plattenfundament bekannt, ist eine weit verbreitete Art von Fundament im Baugewerbe. Nachfolgend möchten wir dir als angehenden Bauherr die Flachgründung näher erläutern und dir sagen worauf du achten musst.

1. Ausführung der Flachgründung:

Bei einer Flachgründung erstreckt sich das Fundament über die gesamte Grundfläche eines Gebäudes. Es handelt sich um eine flache, horizontale Struktur, die das Gewicht der darüber liegenden Struktur gleichmäßig auf den Boden überträgt.

2. Anwendungen:

Flachgründungen werden oft für leichte bis mittelschwere Bauwerke verwendet, wie beispielsweise Wohnhäuser, kleine Gewerbegebäude und Garagen. Sie sind besonders geeignet, wenn der Baugrund tragfähig und homogen ist.

3. Konstruktionsdetails:

Ein Flachfundament besteht normalerweise aus einer Betonplatte, die direkt auf dem Baugrund liegt. Die Dicke der Platte hängt von der Belastung des Gebäudes und den Bodenverhältnissen ab. Eine Bewehrung aus Stahl wird in die Betonplatte eingebaut, um Zugfestigkeit zu verbessern und Risse zu minimieren.

4Setzung:

Flachgründungen sind anfällig für Setzungen, da das gesamte Gewicht des Bauwerks über eine größere Fläche verteilt wird. Ingenieure berücksichtigen daher sorgfältig die Tragfähigkeit des Bodens und führen Setzungsberechnungen durch, um unerwünschte Absenkungen zu minimieren. Hier kannst du dir merken, dass reine Plattenfundamente nur sinnvoll sind, wenn das Gebäude nicht allzu schwer ist und der Boden sicher tragfähig ist und sicher keine Setzungen zu erwarten sind.

5. Frostschutzmaßnahmen:

In Regionen mit Frost müssen zusätzliche Maßnahmen ergriffen werden, um Frosthebung zu verhindern. Dies kann durch die Installation von Frostschutzmatten, durch das Einbringen von Dämmstoffen oder durch das Anheben des Fundaments über den Gefrierpunkt erreicht werden. Auch Frostschürzen werden in den meisten Fällen verbaut und sorgen für Abhilfe. 

6. Vorteile:

Flachgründungen sind im Vergleich zu tiefen Fundamenten oft kostengünstiger und einfacher zu konstruieren. Sie eignen sich gut für Gebiete mit stabilen Böden und geringen Belastungen. Sie sind für viele Bauherren eine günstige Ausführungsvariante der Gründung.

7. Nachteile:

In Gebieten mit instabilem oder wenig tragfähigem Boden können Flachgründungen unzureichend sein. In solchen Fällen sind tiefere Fundamentarten, wie Pfahlgründungen erforderlich. Das ausführende Bauunternehmen und dein Architekt stehen dir hierbei beratend zur Seite.

Die Auswahl der geeigneten Fundamentart hängt von einer gründlichen geotechnischen Untersuchung des Baugrunds, den Baubedingungen und den spezifischen Anforderungen des Bauvorhabens ab. Bauunternehmen die Tiefbauarbeiten und Betonbauarbeiten anbieten, kennen sich hier aus und geben dir auf das Fundament eine entsprechende Gewährleistung.

Streifenfundamente

Ein Streifenfundament ist eine weitere Art von Fundament, das oft für den Bau von Gebäuden verwendet wird. Es eignet sich gut zum Lastabtrag und kommt sehr häufig zum Einsatz. Nachfolgend listen wir dir die Merkmale und Besonderheiten zum Streifenfundament auf:

  1. Funktionsweise:

Das Streifenfundament ist ein flacher, langgestreckter Betonstreifen, der unter den Wänden eines Gebäudes verläuft.

Es verteilt das Gewicht der Gebäudelast über den Boden und sorgt für eine gleichmäßige Lastenverteilung. Anders als bei der Flachgründung erstreckt es sich nicht über die gesamte Grundfläche des Baukörpers, sondern liegt nur unter den Stützen und Wänden des Gebäudes. Aus diesem Grund nennt man es auch Streifenfundament. Weil es nur streifenweise unter den tragenden Wänden des Bauwerkes liegt.

  1. Anwendungsbereiche:

Streifenfundamente werden häufig für einstöckige oder mehrstöckige Gebäude mit leichter bis mittelschwerer Belastung verwendet.

Sie sind besonders geeignet für Gebäude mit stabilen, nicht allzu tiefen Bodenschichten.

  1. Konstruktion:

Die Konstruktion eines Streifenfundaments beinhaltet das Ausheben von Gräben entlang der äußeren Umrisse des Gebäudes.

In diese Gräben wird Beton gegossen, um die Fundamentstreifen zu bilden.

Diese Streifen dienen als Unterstützung und Gründung für die Wände des Gebäudes. Auch innenliegende Wände, die eine tragende Funktion haben, können mittels Streifenfundament gegründet werden.

  1. Arten von Streifenfundamenten:

Einzelstreifenfundament: Besteht aus einem einzigen Betonstreifen unter jeder Wand.

Mehrstreifenfundament: Besteht aus mehreren parallelen Streifen, um die Lasten gleichmäßiger zu verteilen.

  1. Tiefe und Breite:

Die Tiefe eines Streifenfundaments hängt von Faktoren wie Bodenbeschaffenheit und Klima ab. Auch die abzutragende Last und die Härte des Winters spielen hier eine besondere Rolle.

Die Breite wird ebenfalls durch die Belastung und die Art des Bodens bestimmt; in der Regel beträgt sie das 1,5- bis 2,5-fache der Wanddicke. Eine 24cm starke Klinkerwand wird somit auf einem 36cm – 60cm starken Streifenfundament gegründet.

  1. Bewehrung:

In den allermeisten Fällen wird Bewehrung (Stahlstangen, Matten oder Körbe) in den Beton eingebracht, um die Festigkeit des Fundaments zu verbessern und den Betonkörper zu stabilisieren.

  1. Vorteile:

Kostenersparnis im Vergleich zu anderen Fundamenttypen, da nur unter den wirklich tragenden Wänden Beton verbaut wird.

Geeignet für Gebäude auf stabilen Bodenschichten. Da das Fundament nur eine geringe Aufstandsfläche hat, muss der Boden den Lastabtrag langfristig ohne Nachsackungen gewährleisten können.

  1. Nachteile:

Nicht ideal für Gebäude auf instabilen oder weichen Böden.

Bei hohen Belastungen können zusätzliche Maßnahmen erforderlich sein wie eine besonders breite Ausführung und zusätzliche Streifenfundamente im Inneren des Gebäudes.

Streifenfundamente werden von Bauunternehmen und Betonbauern sehr gerne ausgeführt, da sie in der Regel für eine ausreichende Gründung sorgen, einfach zu konstruieren sind und die kostengünstigste Variante darstellen, ein Fundament herzustellen.

Punkt- oder Einzelfundamente

Einzel- oder Punktfundamente sind eine spezifische Form von Fundamenten, die für die Unterstützung einzelner Stützpunkte oder Säulen eines Gebäudes verwendet werden. Man fängt damit also nicht das gesamte Gebäude ab, sondern immer nur Stützen. Hier sind einige Informationen zu Punkt- oder Einzelfundamenten, die dir als Bauherr dabei helfen sollen, diese Form der Gründung näher zu verstehen:

  1. Funktionsweise:

Ein Punkt- oder Einzelfundament ist eine isolierte, punktuelle Struktur, die das Gewicht einer einzelnen Stütze oder Säule trägt. Man kann es sich ähnlich wie ein Betonwürfel vorstellen, der unter einer Stütze steht und die Fläche für den Lastabtrag vergrößert. Das Punktfundament muss hierbei aber keineswegs quadratisch oder rechteckig sein. Es kann also auch genauso gut zylindrisch sein. In der Praxis ist es aber fast nie rund, weil dies bei der Schalung schlicht zu aufwendig wäre.

Im Gegensatz zu einem durchgehenden Streifenfundament, das das Gewicht der gesamten Wand verteilt, konzentriert sich ein Punktfundament auf einen bestimmten Punkt, also auf einen Stützfeiler des Bauwerks.

  1. Anwendungsbereiche:

Punkt- oder Einzelfundamente werden oft für leichtere Baustrukturen wie Pfosten, Säulen oder Pfeiler verwendet. Auch bei Lagerhallen kommen diese gern zum Einsatz und werden unter Fertigbetonteile ausgeführt. 

Sie sind besonders geeignet, wenn das Gebäude auf ungleichmäßig tragfähigem Boden steht.

  1. Konstruktion:

Der Bau eines Punkt- oder Einzelfundaments beinhaltet das Ausheben eines einzigen Lochs oder Gruben an der Stelle, an der die Stütze stehen wird.

Der Beton wird dann in diese Grube gegossen (Ortbeton), um das Fundament zu bilden. Die Ausführung ist somit sehr einfach.

  1. Arten von Punkt- oder Einzelfundamenten:

Flachgründung: Das Fundament reicht bis zu einer begrenzten Tiefe unter die Erde. Diese Art des Punktfundaments eignet sich für den Abtrag geringerer Lasten auf stabilem Boden.

Tiefgründung: Das Fundament reicht tiefer in den Boden, um auf stabileren Schichten aufzuliegen und den Lastabtrag sicher zu gewährleisten.

  1. Tiefe und Durchmesser:

Die Tiefe eines Punkt- oder Einzelfundaments hängt von der Art des Bodens und der Größe der Stütze ab. Auch das aufstehende Gewicht ist maßgebend für die Aufstandsfläche verantwortlich.

Der Durchmesser kann je nach Belastung variieren, ist aber normalerweise kleiner als bei Streifenfundamenten.

  1. Bewehrung:

Je nach den Lastanforderungen wird in der Regel Bewehrung in das Betonfundament eingefügt, um die Festigkeit zu erhöhen.

  1. Vorteile:

Effizient für leichte Strukturen und isolierte Stützen.

Geeignet für ungleichmäßige oder weniger tragfähige Bodenverhältnisse.

  1. Nachteile:

Nicht ideal für schwere Baukörper oder Gebäude mit gleichmäßiger Lastenverteilung.

Erfordert eine präzise Positionierung der Stützen.

Punkt- oder Einzelfundamente sind eine gute Wahl, wenn das Bauvorhaben klein ist oder wenn die Lasten des Gebäudes nicht gleichmäßig verteilt sind. Ein Beispiel hierfür sind Lager- und Logistikhallen. Hier besteht die Tragstruktur meist aus einem Skelett, welches aus Unterzügen und Stützen besteht. Anders als bei einem Haus, wo der Lastabtrag über die gesamte Wand erfolgt, kann bei solchen Bauwerken die Last über Punktfundamente abgeleitet werden, da die Wandscheiben einer solchen Halle nicht tragend sind. Wie bei jedem Fundament ist eine sorgfältige Planung und Umsetzung durch qualifizierte Statiker entscheidend.

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